Deeskalationstraining
"Gewalt am Arbeitsplatz"
Aufeinander zugehen
- Zeit: ca. 10 Minuten
- Material: Schnüre
- Teilnehmeranzahl: alle, in zwei Gruppen geteilt
- Baustein: Schulung der Wahrnehmung
- Inhalt: Spielerische Übungen, Kleingruppenaufgaben
- Zeitpunkt: Phase 1, 2 und 3 der Gruppendynamik
Beschreibung
Die Studierenden werden durch die Schnurmethode in Paare aufgeteilt. Die Paare teilen sich in Gruppe A und Gruppe B auf. Die zwei Gruppen stellen sich in zwei gleichstarken Reihen jeweils an der entgegen gesetzten Seite des Raumes auf. Die Teilnehmer gehen aufeinander zu und bleiben in einem für sie angenehmen Abstand voreinander stehen. Die Paare dürfen sich verbal auf einen für sie angenehmen Abstand einigen. Die übung wird mit unterschiedlichen Partnern durchgeführt (die Paare der einen Gruppe rücken innerhalb der Reihe einen Platz weiter). Danach gehen sie wieder aufeinander zu und gebieten dem sich nähernden Studenten durch einen Stoppruf (laut und deutlich) und einen vorgestreckten Arm (Arm leicht angewinkelt, Handfläche zeigt nach vorne) Einhalt. Die Übung wird wieder mit verschiedenen Partnern durchgeführt.
Auswertung
Die Auswertung wird stehend unter folgender Fragestellung vollzogen:
- Zeigt sich ein deutlicher Trend zu einer Distanz?
- Wie groß ist diese Distanz?
- Was haben der Stoppruf und die Gestik bei Euch in der eigenen Anwendung bzw. beim sich Nähern bewirkt?
Theorie
Der Sicherheitsabstand ist kulturell und individuell bedingt. In Westeuropa beträgt er ungefähr eine Armeslänge. Jeglicher Einbruch in den Sicherheitsabstand des Gegenübers wird als unangenehm empfunden und könnte als Bedrohung aufgefasst werden, wodurch eine Eskalation begünstigt werden könnte. Ein Stopp und ein erhobener Arm (wie in der Übung beschrieben) können dazu dienen, die eigene Sicherheitszone aufzuzeigen und den eigenen benötigten Sicherheitsabstand zu gewährleisten. Dringt ein Klient in die persönliche Sicherheitszone ein, ist es hilfreich, einen Schritt zurück zu treten und die oben genannte Methode anzuwenden. Ergänzend werden die folgenden Handlungsmöglichkeiten genannt: der Pädagoge sollte sich immer außerhalb der unmittelbaren Schlagdistanz befinden, keine ruckartigen Bewegungen ausführen und sich gut sichtbar auf Klienten zu bewegen.