Deeskalationstraining
"Gewalt am Arbeitsplatz"
Ja-Nein, laut-leise
- Zeit: ca. 10 Minuten
- Material: eventuell Schnüre
- Teilnehmerzahl: alle, Paare
- Baustein: Schulung der Wahrnehmung
- Inhalt: Spielerische Übungen, Kleingruppenaufgaben
- Zeitpunkt: Phase 1, 2 und 3 der Gruppendynamik
Beschreibung
Die Teilnehmer stellen sich im Kreis auf. Sie werden gebeten, erst ihre Arme, dann ihre Beine und zum Schluss ihren ganzen Körper auszuschütteln. Danach atmen alle Teilnehmer aus und versuchen Stopp zu schreien (eine Wiederholung). Anschließend atmen sie tief ein und versuchen wieder zu schreien (eine Wiederholung). Anschließend bilden die Teilnehmer Paare und stellen sich gegenüber auf. Einer der beiden beginnt mit dem Wort "Nein", der andere antwortet etwas lauter mit dem Wort "Ja", der Erste wird noch lauter usw. In der zweiten Runde beginnen beide laut und werden immer leiser.
Auswertung
Es werden zwei Auswertungen vorgenommen. Erstens im Kreis stehend unter folgender Fragestellung:
- Wann konntet Ihr besser schreien?
- Fällt es Euch leicht zu schreien?
Nach der Paarübung wird die zweite Auswertung im Stuhlkreis sitzend vorgenommen:
- Wie habt Ihr Euch gefühlt?
- War es schwerer, lauter oder leiser zu werden?
- Was wurde durch die Lautstärkensteigerung bzw. -senkung bewirkt?
Theorie
Die Stimmbänder funktionieren physiologisch besser, wenn genügend Luft eingeatmet worden ist. Durch eine Stresssituation wird Adrenalin ausgeschüttet, wodurch die Atmung flacher wird. Eine bewusste Atmung in diesen Situationen gewährleistet, dass das Gehirn und der Körper besser durchblutet werden, wodurch eine Entspannung der Muskulatur erreicht wird und sich die kognitiven Fähigkeiten erhöhen. Eine etwas leisere und tiefere Stimme als die des Aggressors kann deeskalierend wirken. Dies sollte in einer schwierigen Situation bewusst angewendet werden.