Deeskalationstraining

"Gewalt am Arbeitsplatz"

Die bio-psycho-sozialen Modelle der Entwicklungspsychopathologie

Nicht jeder Mensch reagiert aggressiv. Bislang ist eine Reihe von Wechselwirkungen zwischen einzelnen Risikofaktoren gut belegt. Das Verständnis für die Zusammenhänge und neutralisierenden Prozesse zwischen einzelnen Risiko- und Schutzfaktoren dissozialen Verhaltens ist jedoch gering. Man vermutet, dass die Effekte zudem noch einer zeitlichen Dynamik unterliegen. Das heißt, dass sich einzelne protektive Faktoren und Risikofaktoren im Entwicklungsverlauf (von der Geburt bis ins Jugendalter) verlieren, verstärken oder umkehren können.

Pränatal und perinatal können Faktoren belegt werden, die die spätere Entwicklung dissozialen Verhaltens negativ beeinflussen können. Hierzu zählen genetische Dispositionen, welche durch ihre Wechselwirkung mit der Umwelt des Kindes ein Risiko darstellen (z.B. Verstärkung aggressiver Verhaltenstendenzen).

Biologische Risiken, wie z.B. Drogen- oder Alkoholabhängigkeit der Mutter, Fehl- oder Unterernährung der Mutter oder eine Sauerstoffuntervesorgung, sind gut belegt.

Einzelne Faktoren treten nicht immer unabhängig voneinander auf. Besonders im Multi-Problemmillieu spielen Faktoren zusammen (z.B. biologische Risiken und weitere psychosoziale Risikofaktoren wie Armut, Erziehungsüberforderung, Verwahrlosung).

Nicht jeder Mensch, der mehrere Risikofaktoren in sich trägt, zeigt aggressives Verhalten. Es wird angenommen, dass die vorhandenen Risikofaktoren durch Schutzfaktoren neutralisiert werden. Schutzfaktoren können erworbene soziale Kompetenzen wie Empathie oder die Fähigkeit zur Lösung von Konflikten sein, aber auch ein positiver Selbstwert, welcher sich auf die Bewältigung psychischer Belastungen positiv auswirken kann (Copingstrategien).

Bislang ist die intellektuelle Kompetenz nicht eindeutig belegt. Es scheint aber eine etwa durchschnittliche intellektuelle Begabung für die Hemmung dissozialen Verhaltens auszureichen.

Neuere Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die bio-psycho-sozialen Modelle einen erheblichen Teil der Varianz dissozialen Verhaltens aufklären können.118

Sozialarbeiter und Sozialpädagogen arbeiten mit Menschen unterschiedlichster sozialer Herkunft. Da sie auch mit allen in den drei Modellen aufgeführten Personengruppen in Kontakt kommen, sollten sie auf eventuelle schwierige Situationen vorbereitet werden.

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