Deeskalationstraining

"Gewalt am Arbeitsplatz"

Genderperspektive

Im sozialen Bereich wird mit Menschen beider Geschlechter gearbeitet. Daher wird nun der Genderaspekt zu diesem Themenbereich dargestellt.

In der öffentlichen und wissenschaftlichen Debatte ist unumstritten, dass zumindest die körperliche Gewalt männlich besetzt ist. Das Verhältnis wird auf 90:10 festgelegt. Junge Männer sind häufig die Täter. Im Gegensatz dazu ist die Verteilung bei der innerfamiliären Gewalt fast paritätisch.

Im Bereich der Gewalt in der Schule sind Jungen drei bis vier Mal häufiger Täter von physischen Gewalttaten. Erhebungen haben aber auch belegt, dass Jungen signifikant häufiger Opfer von Gewalttaten werden.

Das kann jedoch nicht als Beleg dafür verwendet werden, dass Männer tatsächlich aggressiver sind. Frauen können subtilere Methoden wählen bzw. die eigene Gewalt gegen sich selbst richten. Im Vergleich zu den Männern wenden Frauen eher Strategien an, die zu psychischen Schäden führen können. Eine weitere Erklärung ist aber auch, dass Frauen oftmals nicht selbst kämpfen. Männer handeln dann stellvertretend für sie. Als Gegenleistung bewundern sie ihre Männer und trösten sie hinterher bei Bedarf.

In den letzten 25 Jahren wurde eine Zunahme der Frauenkriminalität im Allgemeinen, aber auch der durch Frauen begangenen Gewaltkriminalität verzeichnet (z.B. brutale Mädchen-Gangs). Die Entwicklung kann durch die Orientierung an männlichen Verhaltensmustern begründet werden (Emanzipation).

In der Forschung ist nicht umstritten, dass Geschlechterunterschiede bezüglich des aggressiven und gewalttätigen Verhaltens bestehen. Die Ursachen sind noch nicht gänzlich erforscht. Es werden einerseits biologische Gründe angenommen, andererseits aber auch Sozialisationseinflüsse und geschlechtsrollenspezifische Erwartungen vermutet. Aggressive Handlungen von Jungen werden verstärkt, Mädchen sollen eher Hilfsbereitschaft und Sanftmut zeigen. Insgesamt kann an der These, dass Frauen nicht im gleichen Maße Gewalt anwenden wie Männer, festgehalten werden.129

Hans-Peter Nolting führt zusätzlich an, dass individuelle Unterschiede im persönlichen Umgang wichtiger sind als die geschlechtsspezifischen. Das bedeutet, dass sowohl Frauen als auch Männer als Klient gewalttätig werden können, wenn sie dieses Verhalten erlernt haben und über keine anderen Strategien verfügen.130

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